Tiefere Angsstörungen
Wir alle kennen das Gefühl der Angst.
Angst ist ein Warninstrument, sie will uns letztendlich vor Lebensgefahr schützen und ist daher ein notwendiges Regulativ. Die Menschen mit dem größten Mut haben auch immer Angst, die sie vor Unbedachtheit und tödlichem Leichtsinn bewahrt und ihnen hilft, ihren Mut dort einzusetzen, wo es wirklich notwendig ist.
Wenn das Angst-Mut-Regulativ aus der Balance gerät, kann es uns in die eine Richtung zu leichtsinnig schieben, wir begeben uns ohne Notwendigkeit in Gefahren, oder in die andere Richtung kann es uns lähmen, wir sind handlungsunfähig, vor Angst gelähmt!
Ängste sind immer mit Gefahr verknüpft. Es gibt eine Situation, in der eine Gefahr besteht und vor der wir zurückweichen oder in der wir kämpfen müssen, um am Leben, gesund und unverletzt zu bleiben. Unsere gesamtes System ist in diesem Moment auf Hochtouren, wir stehen voll unter (gesundem, da überlebensnotwendigem) Stress. Ist das Zurückweichen nicht möglich, sind wir gezwungen zu kämpfen.
Kindheitserlebnisse
Die meisten tief sitzenden Ängste entstehen aus Situationen in der Kindheit, wo wir noch mehr oder weniger schutzlos sind und weder davon rennen, noch uns wehren können. Dann ist die Überlebensreaktion sich tot zu stellen, bis die Gefahr vorüber ist. Was als Kleinkind eine instinktive und richtige Reaktion war, kann im Erwachsenenalter zu einem großen Handicap werden, vor allem, wenn das Kind wiederholt Situationen erlebt hat, denen es hilf- und schutzlos ausgeliefert war.
Das kann dann zu einem Verhaltensmuster von Verdrängung der Gefühle und einer massiven Angst vor der Angst führen. Der Totstellreflex erstreckt sich auf weite Gebiete des Gefühlsbereichs, Gefühle werden verdrängt, um überhaupt im Alltag funktionieren zu können. Das kann soweit führen, dass Menschen lieber im Käfig ihrer Ängste und schmerzvollen Abwehrmechanismen bleiben, weil es ihnen vertraut ist und ihnen damit ein wenn auch trügerisches Gefühl der Sicherheit vermittelt.
Mit EFT und Behutsamkeit
Die Behandlung solcher Störungen bedarf auch mit EFT ein besonderes Fingerspitzengefühl. Hier geht es in der Regel um ein traumatisiertes Kind, das sich nicht wehren oder flüchten konnte. (Auch Erwachsene erleben solche Situationen als Trauma, besonders im Krieg oder ähnlichen Erfahrungen mit massiver äußerer Gewalt - oft mit ähnlichen Folgen). Gerade in solchen Fällen sind die Abwehrmechanismen oft sehr "auf dem Sprung" und müssen behutsam "entschärft" werden.
Eine EFT Behandlung solcher Störungen kann gut mit einem der folgenden Einstimmungssätzen beginnen:
"Auch wenn ich nicht weiß, was die tiefste Ursache für meine Angst ist, bin ich okay und bin jetzt in Sicherheit!"
"Auch wenn ich Angst vor der tiefsten Ursache meiner Angst habe, ..."
Oft erlebe ich es, dass Klienten so in ihren Muster feststecken, dass sie Angst davor haben, ihre Angst wirklich loszulassen. Sie haben sich in ihren psychischen Strukturen so etabliert, dass sie sich etwas anderes nur schwer vorstellen können. Allein die Vorstellung, die Käfigtüren könnten offen sein, kann ihnen neue Angst einjagen. Die Angst wird auch als Schutz empfunden, sie schützt vor weiteren Traumata.
Neben dem Klopfen der Angst vor der Veränderung, der Freiheit, der Verantwortung, dem Loslassen, vor erneuter Verletzung etc. und natürlich dem Aufspüren und der Klärung der eigentlichen Ursachen, kann erstaunlicherweise folgender Satz einen Umschwung bringen:
"Auch wenn ich / meine Psyche nichts ändern will - kann - werde, akzeptiere ich mich zutiefst und vollständig so wie ich bin und überlasse jetzt alle meine Ängste der Kraft und dem Wirken meiner Seele."
Wenn wir auf eine andere Ebene gehen, als die der gewohnten psychischen Muster, kann eine völlig andere Kraft entstehen, die ursprüngliche Kraft der Seele, die nach Ausdruck, Heilung und Wachstum verlangt. Die Seele an sich kennt keine Angst, weil sie keinen Tod kennt, sie ist unsterblich. Wird diese tiefste Kraft angesprochen, können erstaunliche Dinge passieren, die weit über unser normales physisch materielle geprägtes Verständnis hinaus gehen.
Die Seele kennt keine Käfigtüren, sie kann also richtig angesprochen auch dabei unterstützen, aus dem Käfig hinaus zu spazieren und sich am Leben und der Sonne zu erfreuen. Auf diesem Weg kann ich Sie gerne mit EFT unterstützen und begleiten und Ihnen zeigen, dass Ihre Käfigtüren und auch Ihre tiefsten Ängste mit Behutsamkeit und Geduld überwindbar sind!
Beharrlichkeit ist DAS Mittel der Wahl bei Ängsten aller Art, dafür ist der Lohn aber auch größer als bei vielen anderen Methoden...
von Gabriele Rother