Dyslexie und Lernschwierigkeiten
Gary,
Ich habe in den letzten 12 Jahren eine Menge im Bereich "Dyslexie" gearbeitet. Es ist meines Erachtens wichtig, sich folgendes klar zu machen: auch wenn die Klopftherapie der Person ermöglichen wird, im richtigen Zustand fürs Lernen zu sein, sie jegliche Blockaden beseitigen wird, ihnen vielleicht sogar erlauben wird, durchs Klopfen die richtigen Bereiche ihres Gehirns zu erreichen und die Information besser aufzunehmen, so brauchen sie doch meistens geeigneten Unterricht darüber, wie unsere Sprache funktioniert.
Ich habe vor kurzem EFT mit ein paar Kindern in Verbindung mit passenden Unterricht mit großem Erfolg verwendet.
Ich glaube, der primäre Grund von Dyslexie in meinem Land (Australien) und eurem ist, dass unseren Kindern nicht beigebracht wird, wie man Worte entschlüsselt. Auf diesem Gebiet wurde vielleicht mehr Forschung betrieben als in irgendeinem anderen Bereich der Pädagogik, und trotzdem verwenden unsere Pädagogen weiterhin minderwertige Methoden, hochgehalten von mächtigen alteingesessenen Interessensgruppen.
Lehrt Kinder, dass Worte Teile haben, und unterrichtet sie vollständig in den Lauten und Lautkombinationen, und wie man diese kombinieren kann, und es gibt KEINE DYSLEXIE MEHR. Ich habe das hunderte Male bewiesen mit Kindern, die als unbelehrbar bezeichnet wurden.
Allerdings ist die Arbeit mit älteren Kindern immer schwieriger, denn sie haben so negative Gefühle in Verbindung mit Lesen. Hier kann EFT viel helfen. EFT in Kombination mit passendem Unterricht über die Regeln unseres Sprachsystems das ist die richtige Kombination!
Grüße
Steve Wells
Mehr von Steve Wells...
Hallo Gary,
Als Ergänzung zu meiner letzten Nachricht möchte ich dir über meine Erfahrung mit einem 10-jährigen Jungen von vor einigen Tagen erzählen. Ich hatte mit ihm erfolgreich daran gearbeitet, sein Lesen zu verbessern, indem ich seine Mutter und einen Privatlehrer ihm Lautregeln beibringen ließ, über 4 Monate. In dieser Zeit verbesserte sich sein Leseverständnis in einem standardisierten Lesetest um 23 Monate, und seine Fähigkeiten der Worterfassung verbesserten sich um 15 Monate. Ich möchte darauf hinweisen, dass solche Resultate nicht ungewöhnlich sind, wenn man für das Unterrichten dieser Kinder einen phonetischen Zugang wählt.
Das Problem war allerdings, dass sich dieser Junge, obwohl er in seiner Leistung besser geworden war und jeder es bemerkt hatte, in Bezug aufs Lesen noch nicht wirklich wohlfühlte. Was diese Kinder oft sagen ist, dass sie Lesen langweilig finden. Da ich EFT gelernt hatte, seit ich zum ersten Mal mit ihm gearbeitet hatte, beschloss ich, ein bisschen in unserer letzten Sitzung zu verwenden. Wir klopften das Gefühl von Langeweile, und er entspannte sich merklich, aber das beste war, dass er seine Geschwindigkeit verlangsamte und die Wörter exakter las. Das Frustrierende war vorher nämlich, dass er dazu neigte, viel zu schnell zu lesen, und so Worte falsch verband, von denen wir wussten, dass er imstande war, sie zu lesen, da er all die Lautkombinationen in ihnen kannte. Die längeren Wörter zu sehen führte dazu, seine alten Angstgefühle in Bezug aufs Lesen wieder zu erwecken, und wenn er in diesem Zustand war, neigte er dazu, sich zu beeilen und las deswegen ungenau. Sein neuer entspannter Zustand war sehr deutlich bemerkbar, und ich habe seine Mutter jetzt ermuntert, ihn vor jeder ihrer Lesesitzungen klopfen zu lassen.
Hier, denke ich, wird sich EFT in der Pädagogik auszeichnen: beim Entfernen der emotionalen Hindernisse fürs Lernen. Es gibt jede Menge Kinder da draußen, deren emotionaler Zustand ihr Lernen stört ich weiß es, ich verbrachte 5 Jahre damit, mit den am stärksten gestörten von ihnen zu arbeiten, als ich innerhalb des Erziehungssystems arbeitete. Was für ein Segen wäre EFT damals gewesen!
Lass mich trotzdem noch einmal sagen, dass EFT schlechte Lehrmethoden nicht voll kompensieren kann. Aber es kann die Sache erträglicher machen, und das Kind vor dem emotionalen Leid und dem Schaden an seinem Selbstbild bewahren, die dieses Problem oft begleiten.
Steve Wells
Dank an Irene Müller für diese Übersetzung!