Nutzen und Gefahren bei Anwendung von EFT-Klopfskripten
Nutzen & Gefahren von EFT-Klopfskripten
Ein Vorteil solcher Klopfskripte liegt einerseits in ihrer einfachen Anwendung und der Chance, mit ihnen bessere Erfolge zu erzielen als mit dem reinen EFT-Grundrezept. Allerdings bergen sie auch die Gefahr einer möglichen Traumatisierung ihres Klienten, dem Erhalt von bloßen Teilergebnissen sowie einem falschen Verständnis davon, wie EFT tatsächlich funktioniert.
Schlimmstenfalls drohen auch rechtliche Konsequenzen. Denn obwohl Klopfskripte mit den besten Intentionen zur Verfügung gestellt werden und sich für viele Klienten – zumindest teilweise - als hilfreich erwiesen haben, bleiben sie zu sehr an der Oberfläche und können viel Schaden anrichten. Daher sollte die Öffentlichkeit auch von den Anbietern dieser Klopfskripte auf potentielle Gefahren hingewiesen werden.
Es liegt mir fern, diese Gefahren zu überzeichnen, denn meiner Meinung nach haben solche Klopfskripte ihren Anwendern im Großen und Ganzen mehr geholfen als geschadet. Ich halte es aber für wichtig, ihre Risiken und Schwächen genauer unter die Lupe zu nehmen. Außerdem möchte ich Ihnen immer wieder Tipps für eine fachgerechtere Vorgehensweise an die Hand geben.
Hintergrund
Als ich mit EFT begann, lag der Fokus meiner Klopfarbeit eher auf allgemeinen (globalen) Themen. Ich brauchte viele Jahre, in denen ich meine Fertigkeiten immer weiter verfeinerte, um zu erkennen, dass ich zu besseren Ergebnissen gelangte, je spezifischer ich mich an ein Thema herantastete. Dies galt ganz besonders für komplexere Fälle. Parallel experimentierten andere EFTler jedoch weiterhin mit dem globalen Ansatz und verfolgten dabei das Ziel, möglichst vielen Menschen gleichzeitig zu helfen. Aus diesem Ansatz entstanden jene "Klopfskripte".
Klopfskripte enthalten vorgefertigte Setup- und Erinnerungssätze, die ein breites Publikum in Kombination mit dem EFT-Grundrezept nutzen kann, um weit verbreitete Probleme zu behandeln. Ein Klopfskript zum Thema Gewichtsreduzierung könnte etwa lauten:
"Auch wenn ich mich schlecht dabei fühle, dieses ganze Gewicht mit mir herumzutragen und ich nicht glaube, dass ich es verdiene, es irgendwann einmal loszuwerden …"
Oberflächlich betrachtet, scheint diese Vorgehensweise Sinn zu machen, besonders für jemanden, der sich noch nicht mit EFT beschäftigt hat und sich von dieser komfortablen Methode schnelle Abhilfe erhofft. Allerdings bergen Klopfskripte erhebliche Nachteile und reichen bei Weitem nicht an die Erfolge heran, die ein professionellerer und individualisierter Ansatz bietet.
Die Vorteile
Die Attraktivität solcher Skripte besteht sicher in der Idee, dass hier keine individuelle Anpassung des EFT-Prozesses an den Klienten oder irgendeine Form von Detektivarbeit nötig wäre. "Klopfen Sie einfach die EFT-Punkte und wiederholen Sie dabei die Worte, die Ihnen ein anderer vorgegeben hat." Ganz simpel. Doch diese „All-in-one“-Lösung ist nichts anderes als „EFT von der Stange“. Allerdings können viele Anwender mit einer Reihe von Erfolgen aufwarten, und ich bin froh darüber, dass diese simple Methode dazu verholfen hat, unzähligen Menschen den Zugang zu EFT zu ermöglichen. Während es also einerseits viele Profiteure solcher Klopfskripte gibt, möchten wir es aber auch nicht versäumen, Ihnen im Nachfolgenden auch die Grenzen und Nachteile aufzuzeigen.
Die Gefahren
Eine professionelle Handhabung von EFT, wie wir sie im Gold Standard EFT-Tutorial vorgestellt haben, kann helfen, solche Risiken signifikant zu senken.
Zusätzlich muss hier noch erwähnt werden, dass Klopfskripte lediglich eine unvollständige Auflösung von Themen bieten, da es mit ihnen nur selten gelingt, zum Kern der Sache vorzustoßen. Die wahren Ursachen schwelen weiterhin im Untergrund, so dass es oft nur eine Frage der Zeit ist, bis erste „Rauchzeichen“ auftauchen, die dem Klienten signalisieren, dass „EFT versagt hat“. Schlimmer wäre allerdings, wenn durch das Klären einiger oberflächlicher Aspekte der Weg freigeräumt werden würde zu verschütteten Traumata, die dann wiederum Ängste, Alpträume, Kopfschmerzen oder Ähnliches nach sich ziehen. Kein Skript ist in der Lage, mit solchen unerwartet auftauchenden Stressfaktoren richtig umzugehen. Klienten, die diese Erfahrung machen, kommen leicht zu dem Schluss, dass EFT die ganze Sache nur noch verschlimmert habe. In Wahrheit ist es allerdings nicht EFT, das zu einer Eskalation beigetragen hat, sondern der abwegige Versuch, mithilfe einer oberflächlichen Herangehensweise ein tiefgehendes Problem zu beseitigen.
Wenn Sie also ein Befürworter solcher Klopfskripte sind, dann weisen Sie bitte Ihre Kunden auf die Grenzen und potentiellen Nebenwirkungen dieser Methode hin. Oder besser noch, verabschieden Sie sich von vorgefertigten Skripten und wenden Sie sich stattdessen dem professionelleren, individualisierten Ansatz zu, den wir auf unserer Webseite vertreten. Besonders interessieren könnte Sie in diesem Zusammenhang das Kapitel Was sollte ich während des EFT-Klopfprozesses sagen?
Die Problematik mit YouTube und Internet-Konferenzen
Die gleiche Problematik finden wir in unterschiedlicher Ausformung auch in YouTube-Videos, auf Internet-Konferenzen und Symposien, bei denen ein EFT-Praktiker oder mehrere ein anonymes Publikum anleiten, um in einer Anzahl von Klopfrunden beliebige Themen wie "Aufschieberitis", "Ich verdiene es, glücklich zu sein", "Fülle kreieren", "Finde Deinen Seelenverwandten" oder "Stressreduktion" zu bearbeiten. Diese globale Vorgehensweise weist ihren Anwendern allerdings einen sehr oberflächlichen Weg, der nicht nur mit limitierten Erfolgen aufwartet, sondern auch die bereits genannten Gefahren bergen kann.
Die Lösung: Decken Sie die wahren Ursachen auf und individualisieren Sie den EFT-Prozess!
Für einen professionellen Anwender ist es tatsächlicher einfacher, einem Klienten, der akute Hilfe benötigt, ein paar spezifische Fragen zu stellen und sich so an sein Thema heranzutasten, als umständlich mit einem Skript zu hantieren. Die Vorgehensweise hierzu finden Sie in Teil II unseres Gold Standard EFT-Tutorials. Sogar Selbstanwender können diese Praxis dank der dort vorgestellten Prinzipien leicht erlernen und so noch größere Fortschritte in Bezug auf ihre Themen erzielen. Es wird Sie zwar zuerst ein wenig Übung kosten, aber je öfter Sie den Prozess anwenden, desto besser werden Sie darin werden. Vielleicht möchten Sie auch mit dem Persönlichen Friedensprozess beginnen oder einfach mal mit ein paar Fragen versuchen, Spezifische Ereignisse aufzudecken? Hier finden Sie eine Liste von Fragen, die mir im Laufe der Jahre immer wieder gute Dienste erwiesen haben:
"Wann ist Ihnen das Thema zum ersten Mal bewusst geworden?"
"Erinnert es Sie an irgendetwas aus Ihrer Vergangenheit?"
"Wenn Sie die Zeit zurückdrehen könnten, gäbe es etwas - eine Person oder ein Ereignis - das Sie am liebsten weglassen würden?"
Sollten Sie als Selbstanwender einmal in einem Thema "steckenbleiben" und nicht mehr weiterkommen, wird Ihnen ein ausgebildeter EFT-Praktiker beim Aufdecken verborgener Themen helfen können, die im Alleingang nur schwer aufzufinden sind. Solche professionelle Anwender haben in der Regel eine Ausbildung durchlaufen, die es ihnen ermöglicht, jene versteckten Themen aufzudecken, die für das Erreichen bester Klopfergebnisse erforderlich sind.
Zusammenfassung
Dieses Kapitel hat Sie mit dem Konzept von Klopfskripten im EFT-Prozess bekannt gemacht.
Klopfskripte versprechen einen komfortablen Umgang mit dem EFT-Prozesses, allerdings sind sie sehr allgemein gehalten und lassen einen individualisierten Ansatz vermissen. Daher sind sie nicht mit dem Gold Standard EFT-Prozess vereinbar.
Klopfskripte und andere globale Ansätze können ihren Anwendern schaden, sofern sie nicht richtig angewendet werden. Falls Sie sich für die Nutzung solcher Skripte entscheiden, tun Sie dies bitte mit der gebotenen Vorsicht.
Für eine bestmögliche Ausbildung in EFT vermeiden Sie Klopfskripte sowie andere globale Methoden und halten Sie sich stattdessen an die Gold Standard-Prinzipien, wie wir sie in diesem Tutorial vorstellen.