Was würde Liebe hier tun?
Hallo an Alle,
der Australier David Lake, MD, kombiniert hier seine üblichen Einsichten und seinen Witz mit einer philosophischen Botschaft, die diejenigen, die sich in einer nicht-so-überaus-glücklichen Beziehung befinden, anregt, über 3 Fragen ganz besonders nachzudenken, unter anderem über die Frage....
Was würde Liebe hier tun?
Wie Ihr sehen werdet, können die emotionalen Antworten auf diese Fragen sehr aufschlussreich sein und häufig den Weg zu sehr wichtigen Klopfthemen aufzeigen. Ich bewundere gut gestellte Fragen wie diese, weil sie häufig als automatische "Kernthemen-Detektoren" eingesetzt werden können.
Ich umarme Euch,
Gary
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Ich bleibe dabei, dass Beziehungsarbeit häufig "hochgefährlich ist , was vor allem auf die Intensität der schmerzvollen seelischen Reaktionen zurückzuführen ist, die als Nebenerscheinungen der Zankereien, der Rangeleien, der Kämpfe, und der Zumutung, den Partner ertragen zu müssen, "wenn er tut, was er tut", freigesetzt werden. Dies ist weitaus schlimmer als eine "einfache Falte im großen seidenen Laken des Lebens". Die Intensität steht meist in keinem Verhältnis zur Provokation und manchmal kommt es geradezu zu einem Ausbruch oder einem Erdbeben! Wäre das nicht so ein häufiges Vorkommnis, hätten wir nicht so viele unglückliche Beziehungen und so viele Scheidungen. EFT ist ein ganz hervorragendes Mittel zur Selbsthilfe, um solche reaktiven Krisen zu bewältigen. Es ist praktisch eine ganz exzellente Erste-Hilfe-Massnahme. In meinem Leben habe ich wenige Dinge kennen gelernt, die so elegant, effektiv und leicht anzuwenden sind wie EFT.
Wir alle sind in Beziehungen gefühlsmäßigem Feuer und Flut ausgesetzt, wobei wir oft nicht so zuversichtlich sind, dass wir überleben werden. Wenn wir uns bedroht fühlen, wird unsere Liebe sehr stark auf die Probe gestellt. Wenn wir uns verletzt fühlen, geben wir uns Vorwürfen hin und suchen nach Fehlern innerhalb und außerhalb unserer sorgfältig konstruierten Welt. Es gibt nur wenige zuverlässige Wege, um uns effektiv zu schützen und zu erlösen, wenn solche primitiven Gefühle in uns hoch kommen; nur zu häufig enden wir in Gewalt, einschließlich Zorn, Selbstzerstörung, anerzogener Hilflosigkeit und Depression. Offensichtlich würden wir Menschen nahezu alles dafür tun, diese überwältigenden reaktiven Gefühle zu lindern. Damit wir unsere innere Welt heilen können, benötigen wir lebensbejahende Techniken wie EFT.
Genauso, wie in extremer Gefahr unsere Lebenskräfte erwachen und uns zu verzweifelter Aktion treiben, denke ich, dass auch in den Fällen, wenn wir uns durch unsere Partner bedroht fühlen (sie mögen es gar nicht als Bedrohung gemeint haben, aber wir empfinden es trotzdem so), unsere Instinkte gegen uns arbeiten. Harville Hendrix (Getting the Love you want) erklärt die Mechanismen solcher subjektiven Ängste und Frustrationen. Er geht davon aus, dass durch einen solchen Vorfall unser Reptiliengehirn aktiviert wird. Wir entscheiden uns, DASS WIR NICHT SICHER SIND. Ein Teil von uns will zurückschlagen und gegen die Gefahr für unsere Selbstachtung ankämpfen, ein anderer Teil will davonlaufen oder einlenken. Es fühlt sich einfach in diesem Zusammenhang nicht "natürlich" an, uns selbst zu behandeln, wenn wir doch offensichtlich von unserem Partner so schlecht behandelt worden sind. Zwei Fragen (bzw. deren Variationen) schiessen mir da unwillkürlich durch den Kopf:
1. War es Absicht? (Habe ich jetzt meinen besten Freund verloren / ist er/sie jetzt mein Feind?)
2. Wie reagiere ich am besten? (entsprechend der Showbusiness-Theorie in der Psychologie wird das Publikum entweder applaudieren, einschlafen oder den Saal verlassen - dann können wir entweder unsere Show umstellen oder vor einem neuen Publikum wieder von vorn anfangen!)
Normalerweise haben wir in so einer Situation nur sehr wenig Zeit zum Nachdenken, weil sich unsere emotionalen Reaktionen blitzschnell entwickeln.
Ich benutze und lehre EFT für die grässlichen Gefühle, die aus einer Verwundung durch jemanden, gegenüber dem wir verletzbar sind, resultieren (es ist natürlich nur ein schwacher Trost, zu wissen, dass diese letztendlich nur die Folge unserer eigenen programmierten und konditionierten Antworten aus der Vergangenheit sind, die wir Richtig oder Falsch nennen. Weh tun sie allemal!). Sie kommen in jeder Beziehung vor. Wir klammern uns an die Illusion, dass solche Verletzungen nur sehr selten vorkommen werden, wobei wir völlig blind sind für die Tatsache, dass wir dasselbe unserem Partner in regelmäßigen Abständen ebenfalls zufügen können!
Der radikale Teil dieses Programms besteht darin, sich selbst die dritte, wichtigste Frage zu stellen:
Was würde Liebe hier tun?
Im Erleben der unmittelbaren Reaktion auf diese Frage erfahren wir auch die Polarität der damit verbundenen negativen Blockaden und Überzeugungen mit voller Wucht. Auch dies erzeugt wieder primitive "Flucht oder Angriff-Reaktionen" in uns. Wenden Sie EFT auf diese negativen Erscheinungen an. Konzentrieren Sie sich auf Ihr körperliches Unbehagen - wo genau fühlen Sie diese Gefühle (wenn Sie da einen Punkt identifizieren können)? Warten Sie nicht. Wenden Sie es gleich und ausgiebig an. Wenden Sie es an, bis Sie wirklich eine Veränderung spüren und Erleichterung empfinden.
Tun sie es auch dann, wenn Sie nicht genau wissen, was Sie da eigentlich tun - schließlich behandeln Sie Ihre eigenen tiefen Verletzungen aus längst vergangenen Zeiten. Behandeln Sie sich erst einmal jetzt und als erstes und sehen sie dann, was daraus wird. Beklopfen Sie (beispielsweise) "diese Tränen"; "dieses leere Gefühl"; "dieses eklige Gefühl im Magen". Beklopfen Sie die Worte, die gesagt wurden, den Blick im Gesicht des Partners, oder wie "dumm" Sie sich in dieser Situation fühlten.
Ich liebe und akzeptiere mich ganz und gar, auch wenn ...
> das einfach zu viel für mich ist
> ich es nicht mehr ertragen kann
> das der letzte Tropfen war, der das Fass zum Überlaufen brachte
> es wieder mal passiert ist
> er/sie es doch versprochen hat
> meine Welt gerade zusammenbricht
> ich so nicht leben kann
> ich ihm/ihr gesagt habe, das ich das nicht länger mitmache
> das einfach unverzeihlich ist
Beklopfen Sie "tiefe Verletzung", Zorn, Angst, Traurigkeit und alle Gefühle, denen sie sich ausgesetzt sehen. Verfolgen Sie diese Gefühle - und alle Eindrücke und damit verbundenen Erinnerungen, soweit Sie welche haben - solange sie noch frisch sind, sobald Sie die Zeit und die Ruhe dazu aufbringen können. Klopfen Sie auf jeden Fall - in der kritischen Zeit direkt nach dem Vorfall. Wie es mit EFT immer so ist, wird die Heilung eher durch das Tun als durch das Nachdenken oder das genaue Benennen des Problems herbeigeführt. Seien Sie froh, dass Sie EFT anwenden können, wenn Sie sich so richtig wackelig fühlen. Das ist das psychologische Äquivalent zu einem Druckverband auf einer stark blutenden Wunde, während Sie ganz ruhig bleiben.
Wenn Sie sich beruhigt haben, haben Sie wenigstens die Chance, strategisch zu denken und die Situation am besten zu überstehen. Stellen Sie sich eine Welt vor, in der Sie nicht umgehauen werden von diesem Schmerz, ganz egal, wie weh er tut. Durch Ihre Selbsthilfe durchbrechen Sie die Ketten Ihres Beziehungsproblems. Sie können sich dann entscheiden, wie Sie weiter vorgehen wollen, ob Sie aktiv werden oder sich Hilfe holen wollen, auf der Grundlage Ihrer klaren Einschätzung, was wirklich passiert ist. Es kann genauso sein, dass Sie die Nase voll davon haben, schlecht behandelt zu werden. Nur wenn Ihr wahres Selbst zum Vorschein kommt - Ihr menschliches Wesen -, haben Sie beide eine echte Chance. EFT hilft Ihnen dabei, Ihr wahres Selbst zu finden.
Mit den besten Absichten,
David Lake
übersetzt von Dorothee Geray